Kommentar | Das könnte hinhauen, wenn es nicht um Kuba ginge. Hier fahren die Mädels nicht im Taxi zu irgendwelchen Kunden; wenn, dann höchstens in der überfüllten "guagua" zu den Orten, wo sie vielleicht irgendwelche Turis (yumas) kennenlernen könnten. Auch arbeiten die Mädels (jineteras; es gibt auch jineteros) da nicht wie "Callgirls" (eine Stunde soundsoviel), sondern sie müssen den Turi erstmal "aufreissen", ihm seine Urlaubszeit versüssen, ihn vielleicht glauben machen, sie habe sich unsterblich in ihn verliebt. Sie kassiert kein Geld, sondern wird zum Essen eingeladen, er kauft ihr kleine Geschenke, vielleicht sogar ein Mobiltelefon mit Karte, um nach seiner Abreise verliebt mit ihr Kontakt zu halten und sie im besten Fall sogar rauszuholen aus dem Land. Wenn sie an einen Geizhals gerät, dann hat sie eben Pech gehabt - alles "umsonst". Viele dieser Mädels "besitzen" dann Dinge, die andere nicht haben (vor allem die Chance, evtl. rauszukommen), und lassen sich beziehungsmässig gar nicht erst auf ihre Landsleute ein, sondern stolpern von einem Turi zum nächsten in der Hoffnung, ein bisschen "Luxus" mit "abzukriegen" (ein Gang ins Restaurant oder ein paar neue Schuhe sind da schon "Luxus") oder bestenfalls sogar von ihm geheiratet und ins "gelobte Ausland" mitgenommen zu werden (das Hauptziel, auf das alle Bemühungen hin ausgerichtet sind).
Das sind aber ganz bestimmte Kreise (Rotlichtmilieu "a lo cubano" eben) und keineswegs die "ganz normale Bevölkerung", und ich nehme an, das lied erzählt von eben diesem "Milieu" (was ja kein richtiges Millieu in dem Sinne und für viele die einzige Realität ist)... |
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