Wessen Liebe, denn?
- Seine Liebe für Giuseppina kann unseren Helden Goffredo sehr wohl von il suo bene Mariuccia trennen (seitdem Mariuccia Wind davon bekommen hat, zumindest).
- Oder das ist Latein und so zu lesen: "or che da te, amor, mio ben lungi mi tiene", also die Umkehrung von Beispiel 1.
- Oder das ist auch Latein und so zu lesen: "or che da te, amor mio, ben Lungi mi tiene". Lungi ist der Nickname von Longino, dem berühmten Zenturio, der eigentlich hier eher überraschend auftaucht, denn sonst sitzt er in dem Nikodemusevangelium#.
- Oder der dispettoso Amor (auch Liebe) hat zwar Goffredo in Mariuccia verliebt gemacht, aber Mariuccia in Ermenegildo.
- Oder die unglückliche Liebe des Schaffners (der heisst übrigens Helmut) für Rosalinda (an Orlando seit immer versprochen, was Thema für zwei andere Madrigale wurde, die wir bald zu übersetzen werden haben müssen bzw. haben werden müssen) hat ihn dazu gebracht, den Zugführer Orlando kurz vor der Abfahrt in der Lok zu erschlagen, sodass, solange die Spurensicherung beschäftigt ist, unser Goffredo im Zug festsitzt und weiss gar nicht, wann er endlich zu Mariuccia ankommen wird. Welche, nachdem sie schon zwei Stunden auf ihn gewartet hat, nun in einem Kino sitzt wo ein Film mit Anna Magnani läuft. Neben ihr sitzt aber per Zufall Gualtiero, ihre alte Schulliebe, welcher, nach einer unglücklichen Ehe mit Lorenza ..
Oder anders gesagt: Flautista, Kontext bitte.
# Ja, ich weiss, apokryph, aber da ist nichts mehr zu ändern.
Nachtrag: Das ist also von Giovan Battista Marino. Die Idee könnte sein: ohne Liebe wäre die Entfernung zwar immer noch da aber unwirksam, erst durch die Liebe wird mir die Entfernung zu solcher süssen Qual.
http://www.rodoni.ch/busoni/bibliotechina/amo...Or che da te, mio bene,
Amor lunge mi tiene, il pensier vago
spesso innanzi mi pon l'amata imago.
E qual ape ingegnosa,
quindi un giglio talor, quinci una rosa
scegliendo a suo diletto,
rappresentar mi sole
ne le più belle forme il caro oggetto;
e spesso mostra al cor, ch'egro si dole,
la tua beltà nel Ciel, gli occhi nel Sole.Von einem Kumpel von Marino stammt das hier:
Sembran fere d’avorio in bosco d’oro
le fere erranti onde sì ricca siete;
anzi, gemme son pur, che voi scotete
da l’aureo del bel crin natio tesoro:Ob Scarlatti auch dafür Musik geschrieben hat?