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  • Asunto

    voraufliegen

    [filos.][verbo]
    Fuente(s)
    Einen Unterschied zwischen beiden Arten erkenne ich darin, daß Regungen manchmal ohne die kausale Beteiligung desselben Lebewesens, d. h. nur aufgrund physiologischer Vorgänge hervorgerufen werden, während Tätigkeiten immer unter kausaler Beteiligung voraufliegender Lebensäußerungen desselben Individuums hervorgebracht zu werden scheinen.

    [Dann kommt folgende Anmerkung:]

    Ich spreche bei den Lebensäußerungen von ›voraufliegen‹ statt (wie bei Ereignissen) von ›vorausgehen‹, weil eine Lebensäußerung die Generierung einer anderen zwar kausal veranlassen kann, aber nicht direkt in die veranlaßte einmündet, sondern als solche unverändert andauern kann. Eine Antilope verliert nicht ihre Witterung, wenn sie sich kausal veranlaßt durch sie zur Flucht wendet. Dennoch liegt die Witterung (etwa eines Leoparden) dem Fluchtverhalten in dem Sinn vorauf, daß zuerst die Witterung auftrat und kausal daran anschließend die Antilope die Flucht ergreift. Lebensäußerungen können daher eingehen in weitere, komplexe Lebensäußerungen, ohne als solche aufzuhören. Sie werden dann vielmehr weiterhin aufrechterhalten von demselben Lebewesen.

    Thomas Buchheim, Unser Verlangen nach Freiheit, Meiner-Verlag, 2006, S. 40 bzw. 180.
    Comentario
    vorausgehen - preceder
    voraufliegen - ?

    Zwar übersetze ich diesen Text nicht, dennoch bin ich neugierig geworden!

    Edit. / Vielleicht anticipar?
    Autor Doktor Faustus (397365) 22 Dic 14, 11:46
    Fuente(s)
    http://www.duden.de/rechtschreibung/aufliegen
    aufliegen  
    Bedeutungen
    1. a. auf etwas liegen
    b. (gehoben veraltend) auf jemandem lasten

    Comentario
    Demzufolge wäre vor(-)aufliegen etwas, das schon zuvor auf der Person lastet/ gelastet hat.

    Aaaaaber - du weißt ja: Ich und Philosophie ...
    #1Autor lisalaloca (488291) 22 Dic 14, 12:50
    Fuente(s)
    auf|lie|gen : 1.a) auf etw. liegen: die Bretter liegen auf Querbalken auf; der Deckel liegt nicht richtig auf; Der Tisch war festlich gedeckt, ein prachtvolles Damasttischtuch lag auf (Katia Mann, Memoiren 64); Stundenlang liegt er dort in der prallen Sonne auf einer Luftmatratze, die schweißig wird, dort, wo er aufliegt (Lynen, Kentaurenfährte 338); Ü Während die Kruste aus schwerem Basalt besteht, werden die darauf aufliegenden Kontinentalschollen aus leichterem Granit gebildet (Welt 22. 10. 65,9); b) (geh. veraltend) auf jmdm. lasten: die Verantwortung lag ihr schwer auf; c) zur Last fallen: Wenn sie (=die Männer) nur nicht gleich heiraten wollten, und wenn man einmal freundlich mit ihnen ist, einem hernach den ganzen Tag auflägen (Goethe, Jery u. Bätely). 2. zur Einsicht o.Ä. ausliegen: : von morgen an liegen die Wahlverzeichnisse auf; Kondolenzliste liegt auf (MM 11./12.2. 89, 21); Im Übrigen liegt der Schneebericht ebenso bei allen größeren Reisebüros Deutschlands auf (Alpinismus2, 1980, 44); Der Graf las meistens im Kirchenblatt, das hier als einzige Zeitung auflag (Habe, Namen 121). 3. (ugs.) a)sich wund liegen: ich habe mich aufgelegen; b)wund liegen: ich habe mir den Rücken aufgelegen. 4. (Seemannsspr.) (von Schiffen) für eine bestimmte Zeit außer Dienst gestellt sein : das Schulschiff liegt bis auf weiteres im Hafen auf; Ich sehe zu, wie sie... den Rumpf eines aufliegenden Frachters bemalen (Buchheim, Festung 557).

    © 2000 Dudenverlag
    Comentario
    Aha, Danke für den Hinweis! Auf aufliegen wäre ich alleine nicht gekommen. Die Rede ich jedoch von Lebensäußerungen, nicht von Menschen. Passte da vielleicht nicht Bedeutung 2? Wenn voraufliegen eine Neuschöpfung ist, darf man auch im Spanischen einen neologismo einführen - etwa preyacer ;-] Dir einen schönen Tag!
    #2Autor Doktor Faustus (397365) 22 Dic 14, 13:13
    Comentario
    Ich dachte hier in Richtung : vorbestimmt, vorhersagbar

    (die Grimms haben zu "(vor)aufliegen" nichts in ihrem Wörterbuch)
    #3Autor no me bré (700807) 22 Dic 14, 13:20
    Fuente(s)
    Comentario
    Vielleicht meint er auch einfach nur "vorausgegangenen", "zuvor gemachten/ stattgefundenen" Lebensäußerungen (das müssen ja nicht nur Worte sein).

    Es ist ja doch sehr modern "gewählte Worte" zu wählen, aber sie nicht wirklich richtig zu gebrauchen. Nur, dass man dies bei studierten Leuten als richtig voraussetzt und den korrekten Gebrauch nicht in Frage stellt ... (s. obiger Link, wo es um ähnliches geht).

    Buchheim ist ja noch jung, sehr jung, und eigentlich auch zu jung, als dass dieses veraltete Wort zu seinem regulären Sprachgebrauch gehören könnte - wenn ich mal so vermessen sein darf, das zu denken.
    #4Autor lisalaloca (488291) 22 Dic 14, 13:27
    Comentario
    Hmm, vorausgegangen gerade nicht, weil dieses Wort es ist, wovon der Verfasser das Verb voraufliegen abzugrenzen versucht. (Siehe Zitat)

    Edit. / Buchheim ist ja noch jung, sehr jung, und eigentlich auch zu jung, als dass dieses veraltete Wort zu seinem regulären Sprachgebrauch gehören könnte - wenn ich mal so vermessen sein darf, das zu denken.

    Philosophen neigen oft dazu, einen Vintage-Stil einzuschlagen ;-]
    #5Autor Doktor Faustus (397365) 22 Dic 14, 13:46
    Fuente(s)
    .
    Comentario
    Aus #0: voraufliegend ersetzt durch auslösend

    "Einen Unterschied zwischen beiden Arten erkenne ich darin, daß Regungen manchmal ohne die kausale Beteiligung desselben Lebewesens, d. h. nur aufgrund physiologischer Vorgänge hervorgerufen werden, während Tätigkeiten immer unter kausaler Beteiligung auslösender Lebensäußerungen desselben Individuums hervorgebracht zu werden scheinen.

    Ich spreche bei den Lebensäußerungen von ›auslösenden‹ statt (wie bei Ereignissen) von ›vorausgehen‹, weil eine Lebensäußerung die Generierung einer anderen zwar kausal veranlassen kann, aber nicht direkt in die veranlaßte einmündet, sondern als solche unverändert andauern kann. Eine Antilope verliert nicht ihre Witterung, wenn sie sich kausal veranlaßt durch sie zur Flucht wendet. Dennoch löst die Witterung (etwa eines Leoparden) das Fluchtverhalten in dem Sinn aus, daß zuerst die Witterung auftrat und kausal daran anschließend die Antilope die Flucht ergreift. "

    Oder verfeinert:
    Eine immanente/innewohnnende/inhärente/wesenhafte auslösende Lebensäußerung.
    #6Autorriemann (1040979) 22 Dic 14, 17:58
    Comentario
    @ Doktor Faustus:
    Philosophen neigen oft dazu, einen Vintage-Stil einzuschlagen ;-]
    Eben! Aber dann bitte richtig.

    Gerade kommt mir die Frage: Ist "dasselbe Lebewesen" dasjenige, das die Regung bzw. die Tätigkeit auch an den Tag legt? Oder könnten zwei gemeint sein? Das wird mir nicht 100% klar.

    @Riemann: Klingt ziemlich logisch. Aber woher hast Du diese Weisheit? Das würde mich interessieren. Eigeninterpretation oder Quelle?
    #7Autor lisalaloca (488291) 22 Dic 14, 18:05
    Fuente(s)
    @Riemann: Klingt ziemlich logisch. Aber woher hast Du diese Weisheit? Das würde mich interessieren. Eigeninterpretation oder Quelle?
    Comentario
    Mein Ehrgefühl verbietet es mir, diese Frage zu beantworten.
    #8Autorriemann (1040979) 22 Dic 14, 18:48
    Comentario
    aus #0: voraufliegend ersetzt durch prädisponiert

    Ich würde gerne Riemanns Argumentation der immanenten/....Lebensäußerung und Doktor Faustus' Neologismus preyacente zusammenführen.

    Der Mensch hat bestimmte Prädispositionen, die ihn auf eine gewisse Art handeln lassen.

    prädisponiert
    http://www.duden.de/rechtschreibung/praedispo...
    (bildungssprachlich) im Voraus festlegen
    #9Autor costeña (589861) 22 Dic 14, 19:10
    Fuente(s)
    Ich spreche bei den Lebensäußerungen von ›voraufliegen‹ statt (wie bei Ereignissen) von ›vorausgehen‹, weil eine Lebensäußerung die Generierung einer anderen zwar kausal veranlassen kann, aber nicht direkt in die veranlaßte einmündet, sondern als solche unverändert andauern kann. Eine Antilope verliert nicht ihre Witterung, wenn sie sich kausal veranlaßt durch sie zur Flucht wendet. Dennoch liegt die Witterung (etwa eines Leoparden) dem Fluchtverhalten in dem Sinn vorauf, daß zuerst die Witterung auftrat und kausal daran anschließend die Antilope die Flucht ergreift. Lebensäußerungen können daher eingehen in weitere, komplexe Lebensäußerungen, ohne als solche aufzuhören. Sie werden dann vielmehr weiterhin aufrechterhalten von demselben Lebewesen.

    A geht B voraus
    A liegt B vorauf
    Comentario
    Ich bedanke mich für euer Mitdenken! Nun ein paar Bemerkungen: Buchheim vermeidet deshalb das Verb vorausgehen, weil etwas, das etwas anderem vorausgeht, in dieses einmündet bzw. bei dessen auftreten aufhört. Zwar haben sie gemein, dass A B kausal veranlasst. Doch bei diesem Vorgang, wenn A B voraufliegt, bleibt A bestehen. Das Verb auslösen gleicht m. E. eher vorausgehen, denn der Auslöser bleibt nicht unbedingt, wenn die Wirkung eintritt.
    Einer Bereitschaft (Prädisposition) fehlt andererseits m. W. die kausale Kraft, die hier angesprochen wird. Gerade im Beispiel der Antilope und des Leoparden kann man schwer die Witterung dieses letzten (die der Antilopes Flucht voraufliegt) als eine Bereitschaft ansehen.
    Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Neuschöpfung des Philosophen, der den Begriff in seiner Besonderheit klar definiert.

    Danke nochmals an alle und schöne voraufliegende Weihnachtsgrüße!
    #10Autor Doktor Faustus (397365) 23 Dic 14, 14:25
    Comentario
    Dann ist es doch aber keine Neuschöpfung, da es das Wort ja schon gibt. Doch wohl eher "Verbalrecycling"?

    Jetzt will ich aber auch wissen, ob ich das verstanden habe:
    Hier ist A(ntilope)
    Dort ist B(öses Tier)
    B brüllt, A rennt weg, B hinterher

    Auslöser + der Flucht vorausgehend ist der Brüller, der spätestens in dem Moment endet, in dem die Antilope wegrennt.
    Voraufliegend ist die Bedrohung durch B, vor welchem A natürlicherweise Angst hat und nun, wissend, dass die Bedrohung durch B besteht, wegläuft. Die Bedrohung durch B bleibt während der Hetzjagd bestehen, die entweder der Rettung oder dem Tod vorausgeht.

    Bin gespannt...
    #11Autor lisalaloca (488291) 23 Dic 14, 15:12
     
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