Ich bin davon überzeugt, dass es in der Anfrage um (menschliche) Kognition geht.
In der Psychologie bezeichnet Kognition die geistigen Prozesse und Strukturen eines Individuums, also Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Urteile, Wünsche und Absichten. Kognitionen können als Informationsverarbeitungsprozesse verstanden werden, in denen Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird...*
https://de.wikipedia.org/wiki/Kognition
Im Bereich Kognition taucht der Begriff transduktiv überwiegend im Zusammenhang mit Piagets entwicklungspsychologischen Theorien auf (vgl. auch #5):
Präkonzeptuelles [vorbegriffliches] Denken. Zwischen der Vollendung des zweiten und des vierten
Lebensjahres kann das Kind Objekte und ihre Zugehörigkeit zu Klassen erkennen.
Es ignoriert dagegen oft abweichende Eigenschaften von Mitgliedern einer Klasse.
Alle ähnlichen Objekte werden so behandelt, als ob sie völlig identisch wären. Das
Denken ist vorwiegend transduktiv: Schlussfolgerungen werden unreflektiert von
einem Spezifikum auf das andere übertragen.
Quelle: S. 9 http://digitale-objekte.hbz-nrw.de/storage/20...
Ähnlich dem egozentrischen Denken präoperationaler Kinder ist ihre Strukturierung von Ursache-Wirkungs- Beziehungen. Piaget prägte den Begriff "präkausale Denkweise", um die Art und Weise zu beschreiben, in der präoperationale Kinder ihre eigenen bestehenden Ideen oder Ansichten verwenden, um wie im Egozentrismus Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu erklären. Drei Hauptkonzepte der Kausalität, wie sie von Kindern in der präoperativen Phase gezeigt werden, umfassen: Animismus , Künstlichkeit und transduktives Denken. Im Gegensatz zum deduktiven oder induktiven Denken (allgemein zu spezifisch oder spezifisch zu allgemein) bezieht sich das transduktive Denken darauf, wenn ein Kind von spezifisch zu spezifisch argumentiert und eine Beziehung zwischen zwei separaten Ereignissen herstellt, die ansonsten nicht miteinander verbunden sind. Wenn ein Kind zum Beispiel den Hund bellen hört und dann ein Ballon platzt, würde das Kind schlussfolgern, dass der Ballon platzt, weil der Hund bellt. Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung Quelle: https://de.abcdef.wiki/wiki/Piaget's_theory_o...
Die Stadientheorie
Piaget beschreibt vier Hauptstadien, die Kinder innerhalb ihrer Entwicklung durchlaufen (genauer gesagt beschreibt er Kinder in jedem der vier verschiedenen Stadien). [...]
Präkonzeptuelles (vorbegriffiches) Denken: 2-4 Jahre
Dieses Stadium ist hauptsächlich durch die Unfähigkeit des Kindes, sämtliche Eigenschaften von Klassen zu verstehen, charakterisiert. Nachdem es die Fähigkeit erworben hat, Objekte internal (mental) zu repräsentieren und sie auf der Grundlage ihrer Klassenzugehörigkeit zu identifizieren, fährt es fort, auf alle ähnlichen Objekte so zu reagieren, als seien sie identisch. So sind für einige Zeit alle Männer "Papa", alle Frauen "Mama", alle Tiere sind "Wauwau" und die Welt ist einfach. Wenn ein Kind im Hause seines Freundes einen Teddy erblickt, der so aussieht wie sein eigener, weiß es, daß dies sein Teddy ist - und das Dreirad im Laden ist klarerweise auch seins. Das Kind versteht etwas von Klassen, da es Objekte identifizieren kann; sein Verständnis ist jedoch unvollständig, da es noch nicht zwischen scheinbar identischen Mitgliedern derselben Klasse unterscheiden kann - daher der Terminus "vorbegrifflich". Diese Art des Denkens hat gelegentlich Vorteile für die Eltern: der Nikolaus bleibt weiterhin das einzige Individuum seiner Art, selbst wenn er an einem Tag an zehn verschiedenen Orten gesehen wird. Ein anderes Merkmal des kindlichen Denkens in diesem Stadium ist, daß es transduktiv ist, im Gegensatz zu induktiv oder deduktiv. Die beiden letzten Arten des Denkens sind "logisch"; induktives Denken beginnt mit Spezifika und geht bis zur Generalisation, während deduktives Denken mit der Generalisation beginnt und mit Spezifika endet.
Transduktives Denken hingegen überträgt Schlußfolgerungen von einem Spezifikum auf das andere. Z. B. ist das Kind, das folgert: "Mein Hund hat Haare; das Ding da hat Haare, auch wenn sie nur ein kleines rosa Büschel sind; das Ding ist also ein Hund." Das Ding hätte gut ein Hund sein können, wobei das transduktive Denken dann zu einer richtigen Schlußfolgerung geführt hätte. In diesem Fall war das Ding jedoch ein Stinktier. Quelle, Uni Potsdam:
http://ddi.cs.uni-potsdam.de/Lehre/Unterricht...
*vgl. Definition in #3 und #4 darum geht es.
=>transductive reasoning -> transduktives Denken, (transduktives Schließen)