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Über den Genitiv "Nachts" wissen die Gebrüder Grimm.:
"Eigene beachtung verdient der genetiv singularis. die goth. genetive nahts baúrgs u. s. w. lauten ahd. mit verlust des s naht burg, alts. aber nahtes burges, denen goth. genetive der i-declination nahtais baúrgais entsprechen würden, deren s sich im alts. durch den ursprünglich auf der endsilbe ruhenden accent erhalten hätte (...). scheinbar hat sich nun ein derartiger genetiv auch im ahd. nahtes (...), ags. nyhtes (...), altfries. mnd. nachtes (...), mhd. nahtes, nhd. nachts erhalten, der aber ursprünglich nur adverbial gebraucht wird und wol nur nach analogie von tages gebildet und wahrscheinlich in der verbindung tages unde nahtes (ahd. tages indi nahtes beiKero,ags. däges and nyhtes) zuerst aufgetreten ist (...), s.nachts. nachdem einmal dieser genetiv als masculinum aufgefaszt (schon ahd. des nahtes) und aus seiner adverbialen stellung herausgetreten war, wurde das wort auch in andern casus mit dem masc. artikel verbunden: mhd. der naht ...;
ich sihe des nahtes krefte balde swachen.
dô sach ich in des nahtes clamen,
dâ siben vogel kleben.
nhd. in der schaidung tag und nachts. der ritter vom turn (...);
mich deucht wie es fast finster wer
viel nachts und nebels umb mich her."
https://www.dwds.de/wb/dwb/nacht