#27
Also gut, @judex, wenn wir jetzt bei der Wortklauberei angekommen sind, die kann ich auch.
Expressis Verbis hast Du keine Regel aufgestett,...
Gut. Da sind wir einer Meinung.
deshalb habe ich ja "insinuiert" geschrieben,...
Das habe ich gelesen und begriffen.
aber Deine Richtung ist doch ganz klar:
Das ist deine Deutung/ Auslegung.
... gebe aber zu bedenken, dass sowohl Tulpe als auch Blume Femininum sind.
Die Substantive müssten daran angepasst werden können, IMO:
Nichtskönnerin, Wichtigtuerin, Blenderin, Snob (?), Nichtsnutz (?), Dämlack (?), Großkotz (?)
Ich versuche noch einmal, meinen Gedankengang anders und verständlicher auszudrücken.
"I hate that pretentious nitwit!" ist die leicht herabwürdigende Aussage einer berühmten Gärtnerin über eine Tulpen-Neuzüchtung.
Diese Aussage beinhaltet für mich einen gewissen (Wort-)Witz, wahrscheinlich in Form der 'anthropomorphen Metapher'. Die Personifizierung der Tulpe würde für mich verloren gehen, wenn ich ihr die 'Weiblichkeit' nehmen würde.
Ich empfinde "Ich hasse diese anmaßende Nulpe (=Tulpe)" als witziger als "Ich hasse diesen anmaßenden Nichtsnutz (=Tulpe)", da der sprachliche Bezug zur Tulpe bei einem maskulinen Bezugswort verloren geht.
Und genau das stimmt nicht.
Und genau deshalb stimmt das für mich in diesem Fall sehr wohl. Wie du an dem Diskussionsverlauf ab #9 siehst, sind erst nach meinem Einwand Vorschläge mit einem weiblichen Bezugswort gekommen, was schlussendlich zu "die Nulpe" geführt hat.
Zu Dickkopf, Drückeberger und Kinderfreund:
Meine Cousine ist ein Drückeberger. -check-
Meine Tante ist ein Dickkopf. -check-
Meine Oma ist ein Kinderfreund. -nope-
Meine Oma ist eine Kinderfreundin*. -check-
(Lt. Duden existieren sowohl Kinderfreund als auch Kinderfreundin: a) Weibliche Person, die Kinder gerne hat. b) Freundin aus Kindertagen.)
Meine Freundin ist ein echter Kerl. geht durchaus, fällt in die Kategorie der Klischees aus dem jeweils anderen Geschlecht.
Wenn das in Form eines persiflierten Geschlechter-Klischees ausgesprochen würde, dann ginge es auch für mich.
Wenn ich es unironisch meinen würde, würde ich "echter Kerl" hier nicht benutzen, weil ich den Ausdruck mit einem Mann assoziere.
Was mich an deiner #14 ettwas verwundert hatte, war das pauschalisierende "Du bist wohl auch schon ein Opfer des unsäglichen Genderns." Ich hatte gehofft, mich in #8 so differenziert ausgedrückt zu haben, dass die "Gender-Keule" nicht zum Einsatz kommt. Ich merke jetzt aber an deiner Reaktion und Argumentation, dass ich mich zukünftig noch eindeutiger ausdrücken muss, um Missdeutungen dieser Art vermeiden zu können.
Edit:
Ansonsten schlage ich vor, jetzt im Siehe auch: Komm, geschenkt- Faden weiterzudiskutieren. 😀