Also... um auch mal MEINEN Senf dazuzugeben: ich kenne "dieser Tage" ebenso wenig als "kürzlich" wie einige der Vorredner. "Dieser Tage" ist für mich "heute plusminus 2-3 Tage", es direkt auf die Vergangenheit zu beziehen ("hat seinen Betrieb eingestellt") kommt mir wie eine Fehlverwendung vor, wenn einseitig gebraucht, würde ich es eher in die Zukunft verorten.
Speziell verstehe ich unter "dieser Tage" auch einen kurzen Zeitraum, der eine Ausnahme darstellt, z.B. "Dieser Tage hat das Geschäft geschlossen, wegen eines Trauerfalls, wir hoffen aber Anfang nächster Woche wieder für Sie da zu sein."
Unabhängig davon, ob es in die Zukunft oder in die Vergangenheit gerichtet ist, halte ich eine Abschätzung von 10 Tagen schon zu viel für "dieser Tage". Wie oben geschrieben, gefühlsmäßig 2-3 Tage in beide Richtungen, wenn man den Begriff "stressen" möchte bestenfalls eine Woche.
Kommen wir nun zum ähnlichen "kürzlich": Je nach Kontext kann "kürzlich" auch mehr erfassen als ein paar Tage. "Evolutionsgeschichtlich hat sich das Säugetier erst kürzlich entwickelt, der Mensch als 'homo sapiens' ist noch eine absolute Neuheit, sozusagen im Versuchsstadium." käme mir gar nicht seltsam vor. Hier ist (natürlich) eine Zeitraffung im Kontext enthalten. Ansonsten würde ich, einen "normalen Kontext" vorausgesetzt, bei "kürzlich" bestenfalls 2 Wochen in die Vergangenheit gehen, keinesfalls 1 Monat oder gar 2. Allerdings ist "kürzlich" definitiv in die Vergangenheit zielend, das Zielen in die Zukunft wär dann "in Kürze".
Ansonsten muss ich DRINGEND darum bitten, im Sinne der allgemeinen Höflichkeit auf solche Wendungen wie "Was verstehst Du nicht / Was ist daran nicht zu verstehen" zu verzichten, wenn Dir jemand Fehlverwendungen korrigiert. "Jüngerer Zeitraum" gibt es nicht, wenn ich versuchen sollte dies zu interpretieren würde ich auch eher auf "kürzerer Zeitraum" tippen, und dann wäre Deine Aussage, die B.L.Z. Bubb moniert hat, in sich inkonsistent, und genau das erzeugt Erklärungsbedarf. Mal ganz davon abgesehen, dass den Ausdruck in Anführungszeichen zu setzen besser erläutert hätte, worüber Du schreibst; auch ich musste Deinen Kommentar mehrfach lesen, um zu verstehen, was Du ausdrücken willst, und ich gehöre zu den Menschen, die mit einem unstrukturierten Text wesentlich besser zurechtkommen, als der Durchschnitt. (Und ja, das führt dazu, dass meine Schachtelsätze für mich ganz natürlich wirken, und andere, die es nicht so gewohnt sind, längere Texte im Kopf erst mal strukturieren zu müssen, vor meinen Sätzen stehen wie der Ochs vorm Berg. Erklärungsbitten, speziell wenn sie ohne Vorwurf vorgetragen werden, gehören bei mir sozusagen schon zum Alltag.)