Ist das als Meinung deutlich genug gekennzeichnet?
Ja, das ist wesentlich besser. Ich verstehe, dass man das so sehen kann (wenn ich auch anderer Meinung bin). Aber es sollte eben auch deutlich werden, dass diese Sicht, wie auch meine, sehr subjektiv ist.
(Ich finde auch "Kampagne gegen Transmenschen" problematisch. Die Dinge, die Rowling - soweit ich es mitbekomme - anspricht, sind ja durchaus Dinge, die man vielleicht diskutieren könnte und sollte, bevor es neue Gesetze gibt. Man kann es ja mal umdrehen und sagen, das neue Gesetz wäre eine "Kampagne gegen biologische Frauen". Dann wäre vielleicht offensichtlicher, dass das Polemik ist.
Wie gesagt, ich will das Thema selbst hier eigentlich nicht diskutieren, aber irgendwie schreibst du in jedem Post etwas Neues, das ich so nicht stehenlassen möchte :-)
Interessanter und relevanter für LEO halte ich das andere Thema, das hier angesprochen wird:
Wer Werk und Entstehungshintergrund gedanklich voneinander trennen kann, soll das gern tun
Es ging mir um 'im Nachhinein'. HP ist zwanzig Jahre alt, als 'trans' weitgehend gar kein Thema war. Über die Bücher, die man damals - als ja durchaus nicht völlig blöder und völlig ungebildeter Mensch - toll fand, jetzt Rowlings aktuelle Meinung zu legen und neu zu interpretieren, finde ich problematisch. Ich kann nachvollziehen, wenn jemand keine Bücher von jemandem liest, mit dem man aktuell politisch oder sonstwie gar nicht übereinstimmt. Aber prinzipiell bin ich eigentlich der Auffassung, dass das Werk für sich steht. Wenn ein Werk z.B. faschistisch wäre, hätte man es auch schon merken sollen, bevor die Autorin sich den Neonazis angeschlossen hat. Wenn das nicht passiert ist, hege ich eher den Verdacht, dass durch eine andere Brille gelesen wird, die uns Dinge sehen lassen, die vielleicht gar nicht da sind. Auch Autor:innen entwickeln sich ja weiter und ändern ihre Einstellungen.
Ich bin aber auch ohne Nachhinein generell der Meinung, dass es egal ist, was eine Autorin oder ein Autor mit seinem Werk sagen will. Wichtig ist, was drin steht, nicht, was jemand sagt, was es bedeuten soll.