Bei inhaltlich akribischer Betrachtung hat Rominara (#7) ja Recht. Das Problem ist nur, dass ich meiner Kardiologin bei meinem nächsten Besuch nicht erklären möchte, warum ihre Fachsprache nicht sinnfällig und somit inkorrekt ist.
Dass der Begriff sich so ausgeprägt hat, ist aber leicht verständlich. Jahrzehntelang wurde angenommen, dass übermäßige Salzaufnahme ursächlich für Hypertonie ist, wenn auch nicht als einziger Faktor. Spätere, wiederholte Versuche zeigten aber, dass manche Menschen auf die Erhöhung der Salzzufuhr überhaupt nicht ansprechen, oft sogar mit erklecklichen Margen. Warum welcher Rezeptor oder Inhibitor ausgebildet wird und wie stark er (individuell verschieden!) anspricht, ist noch ungeklärt, wie auch die genaue Auswirkung über das betreffende Regelsystem des Körpers. Wir wissen viel mehr als früher über z.B. Natrium- oder Kaliumkanäle, bisher aber vorwiegend, was eine Unterversorgung mit den genannten Stoffen bewirkt.
Meine Mutter nervt seit Jahren meinen Vater bei praktisch jedem Essen mit dem Hinweis, dass er zuviel Salz nehme und überhaupt nicht nachsalzen müsse. Es schade seinem Blutdruck.
Interessanterweise hat er aber keinen erhöhten Blutdruck, sie schon. Er ist also nicht salzempfindlich oder mit anderen als den gängigen Grenzwerten, und über sie lässt sich damit noch keine Aussage treffen. Man kann die Reaktion auf erhöhte Salzaufnahme aber messen, dann wüsste man mehr.