Kommentar | Wir reden aber nicht aus den Seiten eines linguistischen Magazins, sondern mitten in einem Worterbuch, das ursprünglich nicht als enthomologische Sammlung für Begeisterte entworfen wurde, die sich dafür interessieren, was alles an komisches Getier so durch die Welt herumkrabbelt, und je komischer desto begeisterter, sondern eher für Lernende gedacht wurde, die eine saubere und brauchbare Sprache lernen möchten.
In einem solchen Wörterbuch sollte wenigstens darauf hingewiesen werden, was anerkannte Formen sind, die man mit einer gewissenen Garantie, verstanden zu werden, überall benutzen kann, und was dagegen gerade aus dem Ursumpf am Entstehen ist, das nur im Kreis der Familie als normal und brauchbar empfunden, ansonsten bestenfalls für einen schlechten Witz, meistens eben nur für Chinesisch gehalten wird.
Sprache ist letzendlich nicht nur eine wertfreie Folkloreerscheinung, fromm vom Antropologen so umfassend und treu wie möglich in einer Vitrine gepinnt, sondern ist auch ein Kommunikationsmittel, das ohne Regeln, Standardisierung und Konventionen nicht funktionieren kann. Und von dem Gesichtpunkt der Kommunikation ist es sehr wohl sinnvoll und begrundet von "falsch verstanden", "missgestaltet" und "Mischmasch" zu reden.
Du darfs gerne als Enthomologe die Sorgen um die generelle Brauchbarkeit des Kommunikationsmittels Sprache nicht teilen, du bedienst aber die meisten Nutzer des Wörterbuchs schlecht, wenn du auf der Basis von genung Fundstellen für "se lo sapevo non avrei venuto", fröhlich verkundest dass das Hilfsverb für venire, objektiv gesehen, eben auch "avere" ist, man muss es nur wollen.
Was die Trefferanzahl angeht, hast du nicht zugehört: die erste Zahl, die in der ersten Trefferseite angegeben wird, ist eine reine Phantasiezahl, die richtige Anzahl bekommst du erst, nachdem du alle Seiten durchgescrollt hast. So hat gerade deine Grundform: "il passo più grande della gamba", 113 echte Treffer (LEO ist gleich 6 mal dabei) und nicht 35.000.
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