Kommentar | "die Gerichtssprache ist Deutsch" Na und, Bairisch ist ein deutscher Dialekt, und somit auch Deutsch.
Dass dein Sohn den Dialekt nicht beherrscht ist kein Wunder. Heute reicht es oftmals nicht einmal, wenn ihn beide Elternteile sprechen. Ein "regionaler Akzent" ist dann schon das Höchste, dieser wird dann spätestens in der nächsten Generation vollkommen verschwunden sein. Vielfalt geht verloren, Schon heute sprechen ja die meisten Kinder wie welche aus Hamburg oder Berlin, nee, nich, nöö.
Spricht dein Mann nur nicht im Dialekt, weil es sich dafür schämt, oder hat er es nie gekonnt? Weiß man so etwas heute noch voneinander oder ist Sprache kein Thema mehr?
Es ist unfassbar, wie die deutschen Dialekte schon seit langem von manchen regelrecht verachtet werden. Dabei waren sie DIE GRUNDLAGE für das moderne Schriftdeutsch, das im Grunde nur eine Plansprache ist. Alle heute verehrten deutschen Schriftsteller (auch und insbesondere die, die bei der Entwicklung der Schriftsprache mitgewirkt haben), sprachen Dialekt (Goethe Frankfurterisch, Schiller Schwäbisch) und konnten sich trotzdem verständigen.
Und was haben wir von der Gleichmachung? Einige mögen sagen, es sei dadurch alles einfacher. Meiner Meinung nach schränkt das die eigene Vorstellungskraft ein. Viele sind nicht einmal mehr in der Lage, Akzente, die vom Fernsehdeutsch abweichen, zu verstehen. Nicht zu vergessen, dass Dialekt für das Erlernen von Fremdsprachen sensibilisiert. Ohne meine "angeborene" Zweisprachigkeit hätte ich nicht so schnell 4+ Fremdsprachen so gut erlernen können.
Da beneide ich die Schweizer. Wenn man in der Schweiz fern sieht, merkt man, dass sie für "offiziellere Anlässe" Schriftdeutsch verwenden, aber beispielsweise in der Werbung Alemannisch. Und Französisch haben die meisten auch noch in der Tasche.
Aber was hat das jetzt noch mit embora zu tun? : P
Vá encorajar o teu filho a aprender português! Ou não lhe apetece? |
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