Das ist ein Sonett, also 4+4+3+3 Zeilen.
Ihr, die ihr in diesen traurigen Reimen,
in diesen traurigen, in diesen düsteren Tönen,
dem Klang meines Liebesklagens zuhört
und meiner Leiden, der schlimmsten unter den anderen
(=und jener meiner Leiden, welche die schlimmste unter meinen anderen Leiden sind)
Falls der da sei, der [den] Wert schätzt und würdigt, (=und sollte jemand da sein ..)
Ruhm, keine/sowie Entschuldigung von meinen Klagen
hoffe ich bei den gesitteten Menschen zu finden,
denn ihr Grund ist so erhaben.
Und ich hoffe noch, dass eine sagen muss:
- Sehr glückliche sie, davon dass (=deshalb weil) sie erlitt
aus so klarem Grunde so klaren Schaden
Deh, warum eine solche Liebe, ein solches Glück
für einen so noblen Herren nicht zu mir kam,
sodass ich auch gehen würde mit solch einer Frau zum Vergleich?
(=sodass ich auch mich mit einer solchen Frau vergleichen könnte)
"Non che" hat tatsächlich "nicht/keine" bedeutet, aber auch die heutige Bedeutung "sowie" war im 16. Jhd vermutlich schon möglich.
Die Bedeutung der letzten Zeile ist mir nicht klar: ob sie 1) eine bestimmte Frau (vielleicht eine historische Figur) vor Auge hat, oder 2) dies eine verwickelte Wendung für sie selbst ist, oder 3) die Frau des Mannes gemeint ist, den Gaspara so unglücklich liebt. (Oder sonst was)