Das erinnert mich an eine Szene aus meinem Lieblingsroman "La Saga/Fuga de J.B." von Gonzalo Torrente Ballester (tät mich nicht mal einer großzügig für eine Übersetzung desselben bezahlen?). Da geht es um eine Stadt in Galizien, die von der Zentralregierung totgeschwiegen und von allen Landkarten getilgt wurde, weil sie die Frechheit besaß, die Unabhängigkeit zu erklären (mal wieder recht aktuell). Und da kämpft ein munteres Häuflein mit satirirschen Mitteln gegen die "godos" genannten Vertreter der (ultrakatholischen, dummfrommen) Zentralgewalt. Einmal rufen sie einen Wettbewerb Machismus kontra Feminismus (mal wieder aktuell) aus, die Goten müssen Bezeichnungen für das männliche, die Gallegos für das weibliche Genital sammeln, es siegt die Seite mit den meisten Wörtern. Natürlich siegen die eher matriarchalisch orientierten Ureinwohner, und das Fazit lautet: "Gana coño y color" (in meiner heftig abgeliebten Taschenbuchausgabe von Ediciones Destino, 1980, S. 215).
Insofern wäre es schon interessant, herauszufinden, ob die eher protestantische, zumindest konfessionell durchmischtere germanoteutonische oder die eher katholische romanoibero/lateinamerikanische Seite mehr Wendungen für das geschlechtliche Besammensein im Sprachgebrauch haben (und dann müsste man nochmal sehr genau hingucken, z.B. ob die mehrheitlich lustbetont oder eher verächtlich machend sind, und dann nochmal auf die historischen Entwicklungen bis zur jetzigen Zeit eingehen, also was für kunnige Sozio-Lingu-istiker&innen).