• Jeder Kosak hat seinen eigenen Weingarten, und die Neigung zum Trunke ist nicht sowohl ein allen anhaftendes Laster, als vielmehr ein Brauch, dessen Nichtbeachtung als Abtrünnigkeit gelten würde.
[Leo Tolstoy, Die Kosaken. Übersetzt von August Scholz, Boer Verlag, 2019. Seite 23]
• Besiegt aber nun ein Nachfolger Christi ein ihm anhaftendes Laster wie Hochmut, Geiz, Trägheit, Neid oder dergleichen und reißt auch die Wurzel dieses Übels aus seinem Leben heraus, so befähigt Gott ihn, als Streiter Christi andere von dieser Sünde und den dahinter stehenden Dämonen zu befreien.
[Bernhard Koch, Antonius. ReformZion, 2012.]
• Mit dieser These geriet er zwischen alle Fronten und verlor seine Professur. Es zeigte sich an dieser Zuspitzung des Streites aber auch, wie wenig die Kategorien von Substanz und Akzidenz geeignet waren, die Erbsündenlehre zu interpretieren. Denn denkt man die Erbsünde nur akzidentell als ein der menschlichen Substanz anhaftendes Laster, so wird man bald zum Pelagianer oder Semipelagianer; denkt man sie als Substanz des Menschen, so droht die Gefahr des Manichäismus.
[Albrecht Beutel, Luther Handbuch. Mohr Siebeck, 2005. Seite 466]
• Es ist aus der Sicht eines literaturwissenschaftlichen Singularitätsbegriffs eine ebenfalls ,anachronistische' – freilich auch amerikanischen Dekonstruktivisten anhaftende – Gewohnheit, die Metapher des Textes bis zur Wörtlichnahme zu treiben und – wie Jürgen Förster es in bezug auf Paare, Passanten tut – zu behaupten, daß es der Text selbst ist, der "in sich die Zeichen jener Differenz zu sich selbst (trägt), die es unmöglich machen, eine Auslegung zu beenden".
[Endre Hárs, Singularität: Lektüren zu Botho Strauss. Königshausen & Neumann, 2001. Seite 72.]
• Das ist das gesunde Selbst, das Anweisungen von seinem gesunden Verstand annimmt und sich nicht von anhaftenden Gewohnheiten tyrannisieren lässt.
[Yongey Mingyur Rinpoche, Auf dem Weg: Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens. Übersetzt von Liselotte Prugger, btb Verlag, 2019.]
• Sie schwächt die üblichen und wenig erfreulichen, abwertenden Gedankengänge ab, die ja ebenfalls zu lang anhaftenden Gewohnheiten werden können.
[Bettina S. Edelmann. Danke, das passt. TWENTYSIX, 2019. Seite 162.]
• Während einige einer Kultur anhaftende Gewohnheiten die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens erhöhen , haben die Trinkgewohnheiten anderer Kulturen eine konträre Wirkung.
[Claudia Biss, Alkoholkonsum und Trunkenheitsdelikte in Russland mit vergleichenden Bezügen zu Deutschland. LIT Verlag Münster, 2006. Seite 84.]
• Mir ist die manchem noch anhaftende Gewohnheit zutiefst zuwider, gegenüber anderen laut zu werden.
[Udo Grashoff, "In einem Anfall von Depression ...": Selbsttötungen in der DDR. Ch. Links Verlag, 2006. Seite 152.]