#2: IT und EDV sind unterschiedliche Begrifflichkeiten, die nichts miteinander zu tun haben, außer dass beide den Computer als zentrales Element haben. Ich vergleiche das üblicherweise damit, einen Ingenieur einem Hufschmied gleichzusetzen, geht weniger extrem aber auch mit dem Architekten und dem Bauarbeiter. Information technology hat auch eine deutsche Entsprechung: Informationstechnologie, deren Abkürzung, wen wunderts, IT ist. Wer IT unbedingt mit EDV übersetzen will, hat schlicht nicht verstanden, was IT umfasst.
Zur Aussage "... will man sie mitunter auch gescheit übersetzt haben" stelle ich die offene Frage: wer ist hier "man"? Diejenigen, die sich mit einem "Deadlock" auseinandersetzen, kennen den Begriff in der Form, und benötigen keine Übersetzung, diejenigen, die den Begriff nicht kennen, kennen auch das Phänomen, das dahinter steckt, nur so oberflächlich, dass sie sogar mit einer Bezeichnung als "Todesschluss" zufrieden sein können (ist jetzt übertrieben). Der Rest sind dann Sprachpuristen, die völlig an der Realität vorbei eine Sprache "sauber" halten wollen, weil sie Angst davor haben, durch eine Vermischung kämen neue Ideen auf, an die sie sich anpassen müssten (ebenfalls übertrieben, aber leider nicht dermaßen übertrieben wie das "Todesschluss"-Beispiel).
Klar, einen Computer unbedingt "Rechner" nennen zu wollen, einen "Faden" programmieren zu wollen, um die Prüfung von "Verweisen" zu parallelisieren, dann aber mittags in der Kantine "Burger" mit "Pommes" essen.
Nichts gegen Dich PeterMuellerr, aber leider beweisen halt dermaßen viel Übersetzungen von IT-Fachbegriffen, dass diejenigen, die die Übersetzung eingeführt hatten, nur entweder in der IT-Welt oder in im Sprachlichen versiert waren, aber selten in beidem. Da fällt dann der Aspekt unter den Tisch, den du vermutlich mit "gescheit" ansprechen wolltest. Der Versuch, derartige Begriffe auf Teufel komm raus übersetzen zu wollen, ist daher ein rotes Tuch für einen Großteil der IT-Fachkräfte. Zum Glück hat sich "Weichware" nur im ironisch-humoristischen Kontext durchgesetzt...
Ansonsten ist dies nun bereits der dritte Beitrag aus dem IT-Bereich, der ohne ausführliche Quellen- und Verwendungsnachweise aufgenommen werden soll. Steckt da Methode dahinter?
Zum eigentlichen Wort "Blähware": das löst bei mir die Assoziation zu etwas aus, das was anderes bläht, aber nicht sich selbst aufbläht (also ähnlich wie Rominara die Assoziation zu Lebensmitteln beschreibt). Daher empfinde ich auch dies als eine der oben erwähnten "auf Teufel komm raus"-Übersetzungen, die man durch Aufnahme in ein Wörterbuch nicht unbedingt auch noch legitimieren sollte.
Ein "bloatware - die Bloatware (auch: Blähware)" wäre hier eine ganz andere Nummer, macht solch ein Eintrag doch deutlich, dass der englische Begriff durchaus auch im Deutschen als Fachbegriff verwendet wird, und eine Übersetzung als Blähware eher eine Nebenerscheinung ist.