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Hier wäre das Fachgebiet [BIOL.] wohl passender als Chemie. Man kann natürlich den Standpunkt vertreten, dass die ganze Welt Chemie ist, das wäre aber für die kleinteilige Zuordnung im Wörterbuch wenig hilfreich.
Oder auch [MED.]?
Dem Patienten eine Infusion mit Nährstofflösung geben.
Die Lösung hat eine bestimme chemische Zusammensetzung ... die auch auf dem Etikett steht ... von daher halte ich [Chem.] als Kennzeichnung schon mal nicht für falsch ...
... und die Lösung wird für gewöhnlich in einem medizinischen Zusammenhang verabreicht ... von daher passt [Med.] m.E. auch ganz gut ...
Über die Zuordnumg läßt sich trefflich streiten.
Ich würde Nährstofflösung oder "nutrient solution" durchaus im Bereich Biologie (siehe Hydrokultur) oder im Bereich Mikrobiologie oder Biotechnologie, als Grundstoff für die Gewinnung von speziellen von Bakterien erzeugter Produkte, ansiedeln.
Der Begriff Nährstofflösung spielt sowohl in der Human- wie in der Tiermedizin eine Rolle (u.a. parenterale Ernährung, also [Med.]) und auch in der Agrarwissenschaft (u.a. Sandkultur, Hydrokultur, Mykologie, Chicoree-Produktion). Gibt es eine Kennzeichnung [Agr.]? Oder läuft das unter [Bot.]?
Da ja keine spezifische chemische Verbindung genährt werden soll, also speziell das "Nähr" auf biologische Prozesse abzielt, halte ich Chem. ebenso für falsch. Med. würde mir persönlich das ganze wieder zu stark einschränken: wenn man Samen in Nährstofflösung legt, damit sie im Boden besser keimen, hat das nichts mehr mit Medizin zu tun. Außerdem kann ich mir durchaus vorstellen, dass auch in anderen Bereichen (z.B. Fermentierung/Veredelung von Stoffen durch Mikroorganismen) Nährstofflösungen zum Einsatz kommen. Das hat dann noch weniger mit Medizin zu tun.
OT: dass die ganze Welt Chemie ist
Schlimmer: die ganze Welt ist Physik, das steckt ja schon im Namen. (SCNR)
OT
Noch schlimmer:
"Die Welt ist die ganze Folge und Zusammenstellung aller bestehenden Dinge." (Gottfried Wilhelm Leibniz)
"Die Welt ist eine regulative Idee der reinen Vernunft." (Immanuel Kant)
"Die Welt ist Geist - der Weltgeist." (Georg Friedrich Wilhem Hegel)
"Die Welt ist Wille und Vorstellung." (Arthur Schopenhauer)
"Die Welt ist ein Horizontphänomen." (Karl Jaspers)
"Die Welt ist alles, was der Fall ist." (Ludwig Wittgenstein)
OT:
Noooch viel schlimmer:
"Die Welt gibt es [gar] nicht" (Neue Zürcher Zeitung, Markus Gabriel)
In der Sache:
Nicht spricht m. E. gegen mehrere Sachgebietszuweisungen. Vgl. WB...
Die Gedankengänge des "jüngsten deutschen Philosophieprofessors" Markus Gabriel sind nicht neu; in dieser Weise und Richtung haben schon die alten Alchimiker im Ägypten des Hermes Trismegistos gedacht. Sie nannten die "Welt" To Pan (= das Ganze) oder To On (= das Sein) und schieden das "Ganze" in To Oratón und To Aóraton, die "Sichtbare Welt" und die "Unsichtbare Welt". Erstere war für sie der Makrokosmos, letztere der Hyperkosmos.
Vielleicht verbirgt sich hinter dieser Philosophie/Kosmologie ein "Uralter Realismus", um Gabriels Formulierung zu gebrauchen?
Edit:
Dank an #7 für den Hinweis auf Markus Gabriel!