Pein, die:
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Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Pein · wird nur im Singular verwendet
Aussprache Wortbildung mit ›Pein‹ als Erstglied: peinsam · peinvoll · mit ›Pein‹ als Letztglied: Gewissenspein ... 5 weitere
Bedeutungsübersicht
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- [gehoben] (psychischer) Schmerz, Qual
- Beschwernis, Last, Bedrängnis
- [Religion] ⟨die ewige Pein⟩ Höllenstrafe, Höllenqual
eWDG
Bedeutung
gehoben (psychischer) Schmerz, Qual
Beispiele:
seelische, körperliche, schwere, heftige Pein
Pein erleiden, empfinden
jmdn. aus Not und Pein erlösen
das schlechte Gewissen macht, bereitet jmdm. Pein
ich fühle in mir die Pein der Bereuenden [ St. ZweigNovellen88]
Das Pentagramma macht dir Pein [ GoetheFaust1396]
Beschwernis, Last, Bedrängnis
Beispiele:
Den Ernst und den Zwang und die Pein deines Schicksals kenne ich [ G. Hauptm.AngermannIV]
Lesen Sie oft in Goethes großem Gedicht! … Es söhnt uns aus mit der Pein des engen Erdenlebens [ NollHolt2,359]
Religion ⟨die ewige Pein⟩Höllenstrafe, Höllenqual
Beispiel:
dies Zwacken, Strecken, Schrauben und Sengen sei ja offenbar einer kindlich verblendeten Phantasie entsprungen, dem Wunsche nach frommer Nachahmung dessen, was an den jenseitigen Stätten ewiger Pein geschah [ Th. MannZauberb.2,649]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Pein · peinigen · Peinigung · peinlich · pingelig
Pein f. ‘Strafe, Qual, Schmerz’, ahd. pīna (8. Jh.), mhd. mnd. pīne, pīn ‘Mühseligkeit, Drangsal, Marter, Not’, asächs. pīna, afries. mnl. pīne, nl. pijn. Das Wort gelangt mit dem Christentum in das Germ. (frühe abgeleitete Formen zeigen im Ahd. verschobenen Anlaut, s. unten). Es ist entlehnt aus mlat. pena ‘Strafe, Buße, Höllenqual, Folter, Mühe, Schwierigkeit’ (dessen geschlossenes, im Vlat. entwickeltes ē mit ahd. ī wiedergegeben wird), lat. poena, griech. poinḗ (ποινή) ‘Sühne, Strafe, Rache’, lat. auch ‘Qual’. – peinigen Vb. ‘Schmerzen zufügen, quälen’, mhd. pīnegen, pīnigen, pīngen, mnd. pīnigen; vgl. älteres ahd. pīnōn und (entsprechend der Lautverschiebung) phīnōn (8. Jh.), mhd. pīnen, nhd. (älter) peinen; dazu Peinigung f. spätmhd. pīnegunge, pīnigunge; vgl. ahd. phīnunga (um 800), spätmhd. pīnunge. peinlich Adj. ‘qualvoll, schmerzlich, unangenehm, beschämend’, älter (in der Gerichtssprache) ‘mit Folterschmerzen verbunden’ (16. Jh.; vgl. peinliche Frage ‘Befragung unter Anwendung bzw. Androhung der Folter’), ‘innerliche Unruhe, Verlegenheit bereitend, innerlich quälend, voller Eifer’ (16. Jh.), danach ‘gewissenhaft, übertrieben sorgfältig’ (Mitte 18. Jh.), mhd. pīnlich ‘schmerzlich, quälend, grausam, straffällig, strafwürdig’. Von Köln aus (seit dem 19., besonders in der 2. Hälfte des 20. Jhs.) verbreitet sich die westd. Form pingelig Adj. ‘übertrieben gewissenhaft, übergenau, kleinlich, heikel’, aus rhein. pingelich, pingelije ‘sehr empfindlich, zimperlich, peinlich genau’ zu Ping(k), der mundartlichen Entsprechung von hd. Pein.
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www.openthesaurus.de (11/2022)
Thesaurus
Synonymgruppe
Agonie · Pein · Qual · Quälerei · Strapaze · Tortur ● Hölle ugs.
Synonymgruppe
Pein · Schmerz · Weh ● Aua ugs., Kindersprache