Kontext/ Beispiele | Die Regel lautet vollständig wie folgt:
Im Allgemeinen wird der Artikel "la" vor einem femininen Substantiv im Singular durch "el" ersetzt, wenn dieses Substantiv mit einem "a" oder einem "ha" beginnt und auf der ersten Silbe betont wird.
z.B.: el agua fría, el ama de casa contenta, el hambre canina, el águila majestuosa
Demnach gilt aber z.B. im Umkehrschluss:
- las aguas, las amas, las águilas (Plural) - la alta visibilidad, la agria experiencia (Adjektiv, kein Substantiv) - la asamblea, la audiencia (Betonung nicht auf der ersten Silbe)
Freilich gibt es ein paar Ausnahmen:
- la árabe, La Haya, la a, la hache, la haz [f] (ungleich el haz [m]).
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Kommentar | Abgesehen davon, dass sprachgeschichtliche Erklärungen für die Analyse des synchronen Regelwerks einer Sprache und (was mehr ist:) für den Sprecher der Gegenwartssprache meistens nur von eingeschränktem Nutzen sind, ist die Herleitung sp. la < asp.[??] ela < lat. illa als solche nicht ganz unplausibel, wenn man erklären will, warum das Spanische im Gegensatz zu anderen romanischen Sprachen nicht mit Synaloephe [vulgo: Apostrophierung], also z.B: kat. l'aigua, sondern mit dem Austausch durch den 'scheinbar' maskulinen Artikel reagiert. Ein sprachliches Durchgangsstadium mit einem femininen Artikel 'ela' mag eine notwendige Annahme für die sprachhistorische Erklärung des Phänomens "el agua" sein, hinreichend aber ist sie auf den ersten Blick jedenfalls nicht: Warum dann nicht bei allen Substantiven, die mit "a" oder "ha" beginnen, sondern nur bei denen, die die erste Silbe betonen? Und warum nicht auch bei Adjektiven? Oder gibt es da etwa irgendeine prosodische Regel des späten Vulgärlateins oder des frühen iberischen Romance, die ich hier gerade übersehe?
Saludos cordiales (aunque ligeramente pedantes) Bilbobus |
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