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1.10.2 Ausnahmen zur klassischen Zeitenfolge in der indirekten Rede

Die klassische Zeitenfolge wird nicht in jedem Fall eingehalten, denn es gibt eine Reihe von Situationen, in denen Muttersprachler ihre Berichte anders formulieren.

Bezieht sich ein Sprecher oder eine Sprecherin auf eine gegenwärtige oder zukünftige Situation, die zum Zeitpunkt des Berichtens immer noch in der Gegenwart oder in der Zukunft liegt, kann die berichtende Person entweder die ursprünglichen Zeitformen beibehalten oder diese nach einem Verb des Berichtens in der Vergangenheit entsprechend ändern. (Die Perspektive der Gegenwart und Zukunft bleibt hierbei erhalten, auch wenn darüber in der Zeitform der Vergangenheit berichtet wird.) “At last week’s meeting the union leaders promised the workers that in the next round of negotiations they will obtain the wage rise that the workers deserve.”
Alternativ und entsprechend der Regeln der Zeitenfolge kann auch wie folgt berichtet werden: “… they would obtain the wage rise that the workers deserved.”

1.10.2.a Bei allgemein gültigen Aussagen

Auf ähnliche Weise kann die berichtende Person die ursprünglichen Zeitformen beibehalten, wenn sie über etwas mit allgemeiner Gültigkeit berichtet: “Seventeenth century scientists said the earth goes around the sun.”

Im gegenteiligen Fall oder wenn die berichtende Person sich nicht sicher ist, ob die ursprüngliche Aussage wahr ist und deutlich machen möchte, dass die Aussage von einer dritten Person gemacht wurde, müssen die Zeiten in der indirekten Rede geändert werden. Verwendet die berichtende Person die ursprünglichen Zeitformen, könnte sie damit sonst Falschaussagen oder Unwahrheiten Glaubwürdigkeit verleihen oder eine Aussage unbeabsichtigt unterstützen (beim Verfassen von Berichten ist also Vorsicht angesagt).

Die oben genannten Fälle sind als mögliche Alternativen zur Zeitenfolge zu verstehen. In der indirekten Rede ist eine Änderung der Zeiten gemäß der Grammatikregeln immer eine Option und grammatikalisch immer korrekt.
 
Bei allgemein gültigen Aussagen ist in der indirekten Rede eine Änderung der Zeit nicht zwingend erforderlich, auch wenn das Einleitungsverb im Simple Past steht.
Beispiele
“Rome is the capital of Italy,” the teacher said.„Rom ist die Hauptstadt Italiens,“ sagte die Lehrerin.
The teacher said Rome is the capital of Italy.Die Lehrerin sagte, dass Rom die Hauptstadt Italiens ist.
Folgende Formulierung ist ebenfalls möglich:
The teacher said Rome was the capital of Italy.Die Lehrerin sagte, dass Rom die Hauptstadt Italiens ist.

1.10.2.b Abhängigkeit von der Aussageabsicht des Sprechers

 
Die im untergeordneten Satz verwendete Zeitform hängt auch von der Aussageabsicht des Sprechers ab.
Beispiele
“I’ve read the report and I’m not sure what to do next.”„Ich habe den Bericht gelesen und ich bin mir nicht sicher, was ich als Nächstes tun soll.“
Martin said he has read the report and he isn’t sure what to do next.Martin sagte, er habe den Bericht gelesen und sei sich nicht sicher, was er als Nächstes machen soll(te).
Impliziert, dass er sich immer noch nicht sicher ist, was er tun soll.
Martin said he had read the report and he wasn’t sure what to do next.Martin sagte, er habe den Bericht gelesen und sei sich nicht sicher, was er als Nächstes machen soll(te).
Impliziert, dass er sich zu dem Zeitpunkt, von dem berichtet wird, nicht sicher war, was er tun sollte.
She said she never met his wife.Sie sagte, sie habe seine Frau nie kennengelernt.
Impliziert, dass die Frau entweder verstorben oder nicht mehr da ist – es besteht keine Chance, sie noch kennenzulernen.
She said she had never met his wife.Sie sagte, sie habe seine Frau noch nicht kennengelernt.
Impliziert, dass sie die Frau noch kennenlernen können.
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LEOs englische Grammatik